Wandlung
- silviaascher
- 20. Okt. 2021
- 2 Min. Lesezeit
... etwas das der Natur ganz leicht fällt. Gerade im Moment herrlich zu beobachten: Farben die sich verändern, die von tiefem satten Grün über Gelb zu Rot und letztendlich zu Braun werden. Die Umgebung in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Für uns Beobachter:innen auf den ersten Blick einfach nur ein Farbspektakel das uns erfreut – für die Natur der folgerichtige Schritt der Veränderung auf dem Weg zur nächsten Jahreszeit. Zu den Momenten der Ruhe, des Rückzuges, des sich Sammelns, um im nächsten Jahr wieder in voller Pracht zu erblühen. Gönnen wir uns diese Zeiten auch? Die Zeiten des Wandelns, des sich Anpassens an neue Gegebenheiten oder ganz einfach das Annehmen von Veränderungen in uns selbst. Nehmen wir die leisen Anzeichen in uns selbst überhaupt wahr, um zu erkennen, dass Veränderungen nötig sind? Und was ist nötig, um diese Anzeichen in unserem oft so lauten Alltag zu hören? Zeit, Ruhe, Gelassenheit? Vielleicht ist es gerade die Gelassenheit und die Gewissheit, dass Veränderung das einzig Konstante in unserem Leben ist und nicht das Festhalten von Zuständen oder besonders schönen Momenten. Warum gelingt es uns dennoch oft nicht? Vielleicht weil wir nicht wie die Natur viele Zyklen der Wandlung vor uns haben. Weil wir den Frühling der Jugend, den Sommer des jungen Erwachsenenlebens, die Erntezeit in unseren mittleren Jahren, den Herbst zu Beginn unseres Älterwerdens und letztendlich natürlich den Winter im Alter nur einmal erleben dürfen. Und uns das mit Angst erfüllt, nicht genug gelebt zu haben? Zu wenig erlebt und aus unserem Leben gemacht zu haben? Diese Angst lähmt uns allzu oft und wir stecken in der „falschen Zeit“ fest. Greifen in jungen Jahren nach vielen Dingen, die noch nicht an der Reihe sind, fühlen uns rast- und ruhelos – gleichermaßen wie in den mittleren Jahren, in denen wir das Gefühl haben die Zeit rinnt durch unsere Finger. Die wunderbar aktiven Jahre könnten zu schnell vorbei sein und die Zeit der (körperlichen) Einschränkungen steht vor der Tür. Lasst uns hier nicht steckenbleiben in unserer Entwicklung. Lasst uns die Schritte mutig weitergehen. Aufmerksam bleiben, was wir brauchen – nicht im Außen, nicht an Ablenkung, sondern tief in uns, um „ganz“ zu sein. Der Herbst mit seinen kürzeren Tagen reicht uns jedes Jahr aufs Neue seine Hand, um uns dabei behilflich zu sein. Zur Ruhe zu kommen und ein wenig auf die innere Stimme zu hören. Das Außen auf den Prüfstand zu stellen und abzugleichen, ob es mit dem Innen, deinen wahren Bedürfnissen, noch übereinstimmt oder ob Veränderungen – Wandlung, angesagt ist.
Zwei wunderbar körperliche Übungen die mir hierbei helfen und die nötigen Chakren aktivieren, sind für mich das „um die eigene Achse kreisen“ (Schneidersitz, Wirbelsäule aufrichten und mit geschlossenen Augen um die eigene Achse kreisen, Anfangs kleiner Radius um mit jeder Umdrehung den Radius erweitern, ca drei Minuten lang) und die Herzatmung (locker und breit stehen und bei jedem Einatmen die Arme weit öffnen, das Herz heben und mit jedem Ausatmen die Hände vor dem Herzen wieder zusammenführen und dich spüren, ca. drei Minuten lang). Zwei kleine Übungen, die deine Akzeptanz stärken und die Angst vor Veränderung lösen. Alles ist im Fluss und wenn du dir deiner Stärke und Stabilität im Innen bewusst bist, wird es dir leicht fallen die Welle der Veränderung zu surfen.

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